Mechanische Beikrautregulierung
Aufgrund des hohen Beikrautdrucks wurden bei Soja alle vorhandenen Verfahren zur mechanischen Beikrautregulierung vielfach und auf unterschiedlichsten Standorten erprobt. Aktuell ist der Standard eine Kombination aus Striegel, häufig bereits vor dem Auflaufen, und mehreren Durchgängen mit der Maschinenhacke. Wie so oft entscheidet die Summe der Details über den Erfolg der mechanischen Beikrautregulierung. Zur richtigen Zeit das richtige Gerät mit optimaler Einstellung und Geschwindigkeit einzusetzen, darum geht es. In schwierigen Jahren (nasskaltes Frühjahr) kommt es immer wieder vor, dass abschließend von Hand nachgearbeitet wird. Das gilt es natürlich in jedem Falle zu vermeiden.
Striegel
Der Striegel bringt bei geringen Kosten eine große Flächenleistung – und er erwischt auch Beikräuter in der Sojareihe. Sehr wirkungsvoll ist ein Einsatz im Vorauflauf. Hier ist der Zeitpunkt sehr wichtig! Die epigäischen Soja-Keimlinge sind äußerst empfindlich. Bei gleichmäßiger Saattiefe auf 4 cm und warmer Witterung wird häufig vier Tage nach der Aussaat blind gestriegelt. Besser zu oft als zu selten absteigen, um die Arbeit zu kontrollieren.
Im Nachauflauf kann weiter gestriegelt werden, sobald die Pflanzen ausreichend standfest sind (häufig nach entfalten des ersten Laubblattes). Bodenzustand, Witterung, Striegeleinstellung, Fahrgeschwindigkeit und Bestandesentwicklung sind wichtig; gute Striegelarbeit erfordert eigene Beobachtung, ausprobieren, Erfahrung. Bei erhöhter Aussaatstärke kann später intensiver gestriegelt werden. Neben herkömmlichen Striegeln wird auch der Rollstriegel mit Erfolg eingesetzt. Einzelne erfahrene Praktiker schwören auch auf die Rotary Hoe. Das Gerät sollte nicht zu schwer sein und unbedingt schnell gefahren werden, dadurch verringert sich der Druck auf die Sojapflanzen – bei erhöhter Bodenbewegung.
Ein Video zum Striegeleinsatz finden Sie hier.
Hacke
In aller Regel kommt man um den mehrmaligen Einsatz der Maschinenhacke nicht herum. Standard sind drei bis fünf Durchgänge in den vier bis sechs Wochen zwischen Auflaufen und Reihenschluss. Nach dem Auflaufen kann ein früher Durchgang mit Hohlschutzscheiben gefahren werden. Später kann durch leichtes Anhäufeln ein Effekt in der Reihe erzielt werden. Auch ein Blindhacken ist möglich und effektiv, wenn man sich an den Drillreihen orientieren kann. Der letzte Hackdurchgang erfolgt zum letztmöglichen Zeitpunkt vor Reihenschluss.
Was die Scharform anbelangt, gibt es unterschiedliche Erfahrungen. Verbreitet ist der Gänsefuß, in der Regel werden pro Reihe mehrere kleine Gänsefüße verwendet. Die Fingerhacke hat sich zum Einsatz gegen die Beikräuter in der Reihe bewährt. Der richtige Einsatz zum richtigen Zeitpunkt erfordert Erfahrung und eigene Beobachtungen.
Der Einsatz einer Kamerasteuerung erleichtert das Hacken erheblich. Kamerahacken erhöhen die Schlagkraft, es kann schneller gefahren werden und der Fahrer ermüdet viel langsamer. Alle Informationen rund um die Technik, speziell für den Einsatz in Soja, finden Sie im Taifun Sojainfo „Kameragesteuerte Hacktechnik“.
An der Landwirtschaftskammer Niedersachsen gab es einen gründlichen Test der gängigen Hack- und Striegeltechniken in Soja. Die Geräte wurden unter anderem in Kombination mit engen und weiten Reihen verglichen.
In der Schweiz wurden Fingerhacke, Torsionshacke und Striegel einzeln und in Kombination in Soja getestet und bewertet (englisch).