Ökologische und soziale Aspekte des globalen Sojaanbaus
Die Nachfrage nach Soja ist in den letzten 30 Jahren global stark gestiegen. Die Produktion von Soja ist dabei stärker gewachsen als die anderer Hauptkulturen wie Weizen oder Mais. Gründe sind das Wachstum der Weltbevölkerung, der wachsende Verbrauch tierischer Lebensmittel und in den letzten Jahren auch die Biodieselproduktion. Weil der durchschnittliche Sojaertrag pro Fläche langsamer wächst als der Verbrauch, werden immer neue Flächen für die Sojaproduktion erschlossen. Ein Ende des Sojabooms ist nicht in Sicht.
Die Sojabohne wird weltweit gehandelt, Hauptanbaugebiet ist der amerikanische Kontinent. Die USA, Brasilien und Argentinien sind mit 81% der weltweiten Ernte die Hauptproduzenten (FAO Statistics, 2016). Die EU war lange Zeit größter Sojaimporteur, allerdings importiert China seit Anfang des Jahrtausends ständig wachsende Mengen an Soja und hat die EU als größter Sojaimporteur überholt. Importsoja wird vor allem als Eiweißfutter verwendet, und macht nicht flächengebundene Tierhaltung in der gegenwärtigen Größenordnung erst möglich.
Der Sojaboom zieht jedoch verschiedene Probleme nach sich:
- Zerstörung wertvoller Ökosysteme und gravierende Umweltprobleme infolge der industriellen Anbauweise (einfache Fruchtfolgen, hoher Einsatz an Pflanzenschutzmitteln und gentechnisch veränderter Organismen)
- Soziale Probleme in den südamerikanischen Anbauländern
- Globale Nährstoffverlagerungen, die zu Nährstoffverarmung in den Anbauländern (Craswell et al., 2004) und Eutrophierung europäischer Ökosysteme führen können.
Mehr zum Thema finden Sie im Taifun-Sojainfo „Ökologische und soziale Aspekte des globalen Sojaanbaus“