» Forschung » Projekt Ausweitung Anbau Deutschland 2011 – 2013

Projekt Ausweitung Anbau Deutschland 2011 – 2013

Forschungsprojekt: „Ausweitung des Sojaanbaus in Deutschland durch züchterische Anpassung sowie pflanzenbauliche und verarbeitungstechnische Optimierung“

Laufzeit: 2011 – 2013

Abschlussbericht

 

Kurzfassung

Die Arbeiten im Sojaforschungsprojekt waren erfolgreich und konnten wichtige Impulse für die Ausweitung des Sojaanbaus in Deutschland geben. So sind die entwickelten Stämme und Kreuzungsnachkommen eine Basis für den Aufbau einer eigenständigen deutschen Sojazüchtung. Die Sorten Korus und Protibus erwiesen sich als besonders geeignet für die Tofuherstellung. Die im Projekt entwickelte Labortofurei ist ein Züchtungsinstrument zur Identifikation vielversprechender Genotypen, mit dem auch die weitere Entwicklung frühreifer Tofusojasorten unterstützt werden kann.

In Gefäßversuchen konnte gezeigt werden, dass die Reaktion auf Kühlestress während der Hülsenansatzphase zwischen den Sorten variiert und es tolerante, kompensierende und sensitive Sorten gibt. Die praktische Selektion auf Kältetoleranz war erfolgreich und für die Selektion auf Unkrauttoleranz konnte ein System etabliert werden.

Bis auf das Präparat Radicin können die vorhandenen kommerziellen Bradyrhizobienpräparate für den Praxiseinsatz empfohlen werden. Die Hypothese, dass die Selektion des Symbiosepartners auf Kühletoleranz lohnenswert ist, wurde bestätigt.

Bei der Sortenprüfung in ganz Deutschland zeigte sich, dass die Anbauwürdigkeit von Soja gut und nur an wenigen der geprüften Standorte nicht gegeben war. Die 00-Sorte ES-Mentor lieferte insgesamt die höchsten Relativerträge sowie den höchsten Rohproteinertrag, bei den 000-Sorten schnitt Sultana besonders gut ab.

Eine Variation der Saatzeit sowie verschiedene Verfrühungstechniken erweisen sich nicht als ertragsrelevant. Beim Erfolg der Unkrautregulierung mit Torsionshacke, Fingerhacke und Flachhäufler gab es keine Unterschiede. Im Dammanbau lassen sich Sojabohnen mit gutem Unkrautregulierungserfolg kultivieren.

Bei der Sojaaufbereitung sollte eine unnötig hohe Erhitzung der Bohnen bei der Aufbereitung vermieden werden, da durch die Erhitzung neben der Trypsininhibitoraktivität auch Eiweißverdaulichkeit reduziert werden. Mit ausschließlich indirekter, länger einwirkender, trockener Wärme (z. B. Biogasabwärme), ist es schwierig, gute Aufbereitungsqualitäten zu erzielen.

Der Wissenstransfer mit Feldtagen und Website www.sojainfo.de war wichtig und erfolgreich zur Steigerung des Interesses am heimischen Sojaanbau.

Beteiligte

  • Forschungsinstitut für biologischen Landbau Deutschland e.V. (Projektleitung)
  • Universität Hohenheim, Landessaatzuchtanstalt (720)
  • Hochschule Osnabrück, Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur
  • Universität Kassel, Fachgebiet Ökologischer Land- und Pflanzenbau,
  • Georg-August-Universität Göttingen, Abteilung Pflanzenzüchtung
  •  Life Food GmbH – Taifun Tofuprodukte
  •  Julius Kühn-Institut, Institut für Resistenzforschung und Stresstoleranz
  •  Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg, Außenstelle Mühlheim

Förderhinweis

Das Vorhaben wurde gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andereFormen nachhaltiger Landwirtschaft.

Autor: Alle Angaben aus dem Abschlussbericht