Einteilung der Sojasorten in Reifegruppen
International werden Sojasorten in 13 Reifegruppen von 000 (sehr frühreif; sprich „dreifach-null“) bis X (tropisch; sprich „zehn“) eingeteilt. In Deutschland werden vorwiegend 00- und 000-Sorten angebaut. 00 entspricht etwa K260 – K300 bei Mais; 00-Sorten werden im Rheingraben und in einigen weiteren warmen Weinbau-Lagen angebaut. 000-Sorten sind ca. acht Tage früher reif, das entspricht etwa K240 – K250. Die fortschreitende Entwicklung ertragsstarker 000-Sorten dürfte die Ausweitung des Sojaanbaus in Deutschland maßgeblich vorantreiben. Es sind auch bereits 0000-Sorten verfügbar (z.B. Annushka, Bohemians, Tiguan, Tundra u.a.), allerdings wird die extreme Frühreife i.d.R. mit deutlichen Mindererträgen bezahlt.
In Nordamerika wird die Einteilung in Reifegruppen zusehends durch Crop Heat Units (CHU) abgelöst. Das sind langjährig für jede Region ermittelte Wärmesummen während der Vegetationszeit, die traditionell für die Sortenwahl und Standortbeurteilung im Maisanbau verwendet werden. Bei der Kalkulation der CHU wird angenommen, dass bei wärmeliebenden Kulturen das Wachstum erst ab 10°C Tages- und 4°C Nachttemperatur beginnt und dass das Wachstum bei 25-30°C am stärksten ist. Fragt man einen kanadischen Sojafarmer nach dem Sojaklima in seiner Region, so wird er einem in aller Regel mitteilen, wieviel „Heat Units“ er hat. Die Einheit CHU hat sich dort in den letzten Jahren durchgesetzt.
Die kanadische Universität Guelph hat ein ausführliches Dokument zum Verständnis und zur Berechnung von CHU veröffentlicht.