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Bedeutung und Anbauumfang

Mit einer Jahresproduktion von ca. 384 Millionen Tonnen gehört die Sojabohne global zu den fünf wichtigsten Feldfrüchten. In den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts lag die Produktion noch um 90 Millionen Tonnen jährlich. Damit hat sich die Sojaerzeugung innerhalb von 40 Jahren mehr als vervierfacht und in den letzten 20 Jahren verdoppelt.

Gründe für die starke Zunahme des Sojaverbrauchs sind die wachsende Weltbevölkerung in Verbindung mit wachsendem Wohlstand und dem damit einhergehenden Anstieg des Verzehrs tierischer Produkte – die Sojabohne ist der wichtigste Eiweißlieferant in der Schweine- und Hühnerfütterung. So ist auch zu erklären, warum die Sojaimporte Chinas in den vergangenen 20 Jahren  die der EU überholt haben, inzwischen das 6-fache betragen und China sich zum größten Importeur für Sojabohnen entwickelt hat.

Die Sojabohne zählt als Leguminose zu den Eiweißpflanzen, ist aber zugleich die bedeutendste Ölsaat weltweit. Ihr Anbauschwerpunkt liegt in Amerika, gefolgt von Asien, wo sie auch ursprünglich beheimatet war. Der Anbau in Europa ist global gesehen von untergeordneter Bedeutung. Bedeutendster Erzeuger in der EU ist Italien, gefolgt von Frankreich,, Rumänien, Österreich, Kroatien und Ungarn. Deutschland zählt zusammen mit Tschechien, der Slowakei und Polen zu den  kleineren Sojaproduzenten. Außerhalb der EU sind in Europa noch Serbien und die Ukraine bedeutende Erzeugerländer.

Der Anbau von Sojabohnen stößt auch in Deutschland auf wachsendes Interesse. Nach vielen Jahren mit Anbauflächen knapp unter 1000 ha verdoppelten sich diese jeweils in den Jahren 2009 und 2010 auf fast 4.000 ha und erreichten 2012 rund 5.000 ha. Nach der Anerkennung von Soja als ökologische Vorrangfläche im Greening stieg die Anbaufläche bis 2015 auf über 17.000 ha an. 2021 erreichte die Anbaufläche bereits mehr als 34.000 ha mit Anbauschwerpunkten in Bayern und Baden-Württemberg. Aber auch in fast allen anderen Bundesländern gibt es Sojaanbau im Umfang von einigen 100 und bis zu 1300 ha in Hessen und Sachsen-Anhalt.

Autor: Martin Miersch und Jürgen Recknagel, Deutscher Sojaförderring