» Nach der Ernte » Reinigung von Sojabohnen

Reinigung von Sojabohnen

Reinigung von Sojabohnen

Wie bei der Ernte besteht auch bei der Reinigung von Sojabohnen die Herausforderung darin, Bruch zu vermeiden. Besonders bei trockener Ware führen große Fallhöhen und ungeeignete Anlagen zu erheblichem Bruch und beschädigten Samenhüllen. Während dies bei Futterware nicht zwingend ein Problem darstellt, ist es im Konsumbereich und vor allem auch bei Saatgut in jedem Falle zu vermeiden. Durch Lufteintritt sinkt die Vitalität des Saatguts, das Öl in den Bohnen oxidiert, die Haltbarkeit verringert sich.

Dabei ist das Augenmerk zunächst auf die Fördereinrichtungen zu legen. Das negative Extrem sind Förderschnecken. Besonders solche mit geringem Durchmesser führen zwangsläufig zu erheblichem Bruch. Auf der anderen Seite sind Förderbänder und Becherförderer zu nennen, welche eine praktisch verlustfreie Förderung von Soja ermöglichen.

Standardmäßig kommen bei der Reinigung von Sojabohnen herkömmliche Wind-Sieb-Reiniger zum Einsatz. Grober Besatz, beispielsweise große Steine, wird über das Langloch-Obersieb mit mindestens 9 mm erfasst. Zur Vorreinigung kommt als Untersieb beispielsweise ein 5 mm Rundloch in Betracht. Feinere Unkrautsamen, kleine Steine und Erdbesatz werden damit abgeschieden, während Bruchsoja drüber läuft. Bruchsoja kann dann in der Endreinigung mit einem 4,5 mm Langloch-Untersieb separiert werden. Durch das hohe spezifische Gewicht der Körner kann mit starkem Wind gearbeitet werden. So lassen sich Unkrautsamen und vor allem auch Stroh- und Hülsenteile erfassen.

Ein Sonderthema in der Aufbereitung von Sojabohnen stellt die Steinreinigung dar. Durch den tiefen Hülsenansatz und entsprechend tiefe Schneidwerksführung kommt es häufig zu erheblichem Steinbesatz im Erntegut. Dabei lassen sich Steine von Soja-ähnlicher Größe und Form nur mit optimal eingestellten, gut gewarteten Steinauslesern herausreinigen.

Durch die rundliche Form der Sojabohnen eignen sich auch Spiralseparatoren zur Reinigung. In Amerika wurden spezielle Sojaspiralen entwickelt, welche sehr kornschonend und preisgünstig arbeiten. Theoretisch kann mit den Geräten jeglicher Besatz, der weniger rund ist als die Sojabohnen, erfasst werden. Sie eignen sich beispielsweise hervorragend, um Strohteile und Hülsen herauszureinigen. Je nach deren Form können auch Steine, Maiskörner, Unkrautsamen etc. herausgereinigt werden. Detaillierte Informationen und Versuchsergebnisse zu dem Gerät finden Sie im Taifun Sojainfo „Spiralseparatoren zur Reinigung von Sojabohnen„.

Für die Feinreinigung von Sojabohnen kommen häufig auch Gewichtsausleser („Tischausleser“) zum Einsatz. Ein Video zeigt, worauf es dabei ankommt:

Autor: Martin Miersch, Taifun-Tofu GmbH